Sonntag, 3. September 2006

Kaweechelchen-Blog

Guten Abend erst einmal!
Ich weiß nicht so recht, wie ich diesen Beitrag beginnen soll.
Ich war die letzten Tage da, also hier, also zu Hause und nicht etwa auf Safari in Indien.
Der oder die Gründe für mein Nicht-Schreiben sind vielfältig.
Ich schreibe anonym, wie wohl jedem aufgefallen sein muss.
Meine E-Mailadresse steht in der Sidebar, da ich gerne auch einmal Rückmeldung bekomme bezüglich eines Textes oder des Blogs, allerdings steht diese Mail dort nicht, weil ich diesen Blog als, naja, Chance nutze Menschen kennenzulernen oder Konversationen zu meiner Person zu führen.
Natürlich habe ich auch bereits persönlichere Dinge mit anderen besprochen.
Als eine Mitbloggerin einen Rat wollte, habe ich mich erkundigt und ihr eine Mail geschrieben.
Als ich selbst einen Rat gebraucht habe, hat mir der liebe Herr Marbot weitergeholfen, wofür ich sehr dankbar bin.
Aber weiter auch nicht.
Und was manche Menschen auf Grund des Geschriebenen in meinem Blog alles denken...
Ja ich habe Freunde und ja ich lerne ständig neue Menschen kennen und ja ich bin glücklich!
Ich finde es manchmal erschreckend, was für Menschen sich in den wirren Weiten der Internetsphären herumtreiben.
Ich finde es erschreckend in dem Sinne, dass, naja, manche Menschen das Internet nutzen, um obszessiv an andere Menschen herantreten zu können, um einmal dreist sein zu können, um auszuprobieren, um Seiten zu zeigen, die man niemals sonst zeigen würde.
Ich bin kein großer Netz-Fanatiker und ich bin diesem Medium auch nicht immer positiv eingestellt, ganz im Gegenteil.
Ich nutze das Netz als Bildungsmöglichkeit und zur Kommunikation mit Freunden.
Ich lebe in der Realität und nicht in einer virtuellen, künstlichen Welt wie dieser.
Meine Lieblingsseite ist nach wie vor Wikipedia und Seiten von Zeitungen oder auch youtube.
Ich habe keine exhibitionistische Ader, welche mich dazu bewegt hier zu schreiben.
Auch melde ich mich in keinen Foren an, um jemanden für Cybersex zu finden, oder sonstiges.
Ich habe mich einmal in einem Forum registriert, das sehr breit gefächerte Themen hatte.
Damals las ich etwas über eine Studentengruppe nach, weswegen ich mich dort registriert hatte.
Nach ein paar Tagen wurde ich angeschrieben, von einem Mann, der älter war als mein Vater und mir erzählte, er sei ein erfolgreicher Geschäftsmann einer Großstadt, habe eine Freundin und hätte Lust darauf irgendwelche Phantasien auszutauschen.
Nun ja, der gute Herr war recht mitteilungsbedürftig, sendete mir Fotos ohne Ende, seine Internetadresse (er war erschreckenderweise Psychologe....) und hörte einfach nicht damit auf mir seitenweise zu schreiben, was er alles gerne mit mir machen würde.
Ich habe irgendwann nur noch Magenkrämpfe bekommen, wenn ich meine Mails abrief.
Ich wollte nicht, dass er mir schreibt und ich habe mich schrecklich geekelt.
Die Idee, das dieser Mensch sich um das Seelenleben vieler Klienten kümmert, hat mich besonders schockiert, aber egal.
Nun ist es so, dass ich seit der Veröffentlichung meines Blogs immer wieder Mails bekomme, immer von männlichen Lesern, oder männlichen Personen, die hier mal einen Blick hineingeworfen haben und beschlossen, dass ich doch sicher ein Interesse daran habe hier jemanden kennenzulernen.
Ich weiß nicht, ob dies auch anderen passiert ist, ich weiß nicht ob es an mir liegt.
Schreibe ich so, dass die Schlussfolgerung nahe liegt, dass ich hier einen Partner suche?
Ich glaube nicht, nicht so, also über Netz.
Und es häuft sich wirklich und es wird mir immer unangenehmer, weshalb ich mir die letzten Tage darüber Gedanken gemacht habe, ob ich das hier alles so möchte, ob das bloggen so für mich noch einen Sinn macht.
Ich habe mich die letzten Tage sehr unwohl gefühlt, weil es sich wie gesagt häuft.
Der Grund warum ich blogge war der, dass Freunde gerne lesen, was ich schreibe.
Seit ich ungefähr 13 war, bekam ich immer wieder gesagt, ich solle mehr schreiben, ich solle irgendwann zu Zeitung und auch meine Karikaturen mit texten veröffentlichen.
Ich habe dann irgendwann 30 Brieffreunde gehabt und ständig Geschichten geschrieben.
Irgendwann wurde ich dann von Lehrern für ein Stipendium der Zeitung und andere Wettbewerbe vorgeschlagen.
Nachdem man meine Texte gelesen hatte, da war ich ungefähr 14, bekam ich einen Vertrag angeboten, als freie Redakteurin für eine bestimmte Zeitung zu schreiben, vor allem Reportagen.
Da meine Eltern dagegen waren, habe ich zwei Aritkel veröffentlicht und dann nie wieder geschrieben.
Nun kam es so, dass immer wieder einige Freunde wollten, dass ich schreibe.
Ich war mit einigen Geschichten dann immer der Renner am Lagerfeuer oder irgendwelchen Feiern, fand dies aber nicht sonderlich angenehm.
Ich bin ungerne Entertainer, aber ich tippsel ab und an gerne und fühle mich gebauchpinselt, wenn es jemandem gefällt.
Da ich selbst nicht finde, dass ich ein rhetorisches Talent habe, mag ich das einfach, diese positive Rückmeldung zu bekommen.
Keine Sorge, ich habe nicht die irre Phantasie Schriftstellerin oder Journalistin zu werden, das überlasse ich Menschen mit wirklichem Talent und dem nötigen Quäntchen schriftstellerischer Phantasie.
Ich selbst schreibe, weil ich oft selbst über mich und meine Ideen und Erlebnisse lachen muss.
Ich lese gerne alte Texte und erinnere mich zurück.
Da ich nun sehr schreibfaul bin, was das eigentliche Schreiben mit Tinte und Papier angeht, ist dies einige Jahre eingeschlafen.
Dieses Jahr nun, wurde ich auf Webbloggs aufmerksam gemacht, von denen ich vorher nie etwas auch nur im entferntesten gehört hatte.
Mir gefiel die Idee Texte mit Bildern und Grafiken hübsch aufzufrischen und mein eigenes Reich zu schaffen.
Eine Seite mit all meinen Gedanken und Dingen die mich begeistern.
Meine privaten Gedanken und Erlebnisse sind auch hier, nur offline und werden es auch immer bleiben.
Wie gesagt habe ich wirklich keine exhibitionistischen Ambitionen, sonst würde ich hier Nacktfotos veröffentlichen ( und nein, verdammt nochmal:ich bin nicht dieses Icon!!!! ).
Dies ist der Grund, warum ich anfing zu schreiben.
In der Zwischenzeit ist einiges passiert, was mich von meinem eigentlichen Vorhaben entfernt hat.
Ich war plötzlich umgeben von Bloggern, die mehrmals am Tag Texte veröffentlichten, überall kommentierten und auf die Statistik starrten.
Das hat mich fast verrückt gemacht.
Ich dachte ab und an wirklich mein Counter würde ausdrücken, dass das was ich hier tue miserabel ist, das ich mehr schreiben muss und kürzer.
Ich will aber gar nicht kürzere Texte schreiben und ich habe ein Leben, was ich nicht aufgeben werde um hier die ganze Zeit kurze Sätze reinzustellen, damit ich kommentiert werde.
Trotzdem hatte ich plötzlich dieses blöde Gefühl, wegen diesem bescheuerten Zähler.
Die meisten Blogger schreiben kurze Sätze, Abschnitte oder Stöckchen um kommentiert zu werden und kommentieren kurze Sätze in anderen Blogs um mehr Leser zu bekommen.
Das ist doch krank und deshalb habe ich nie wo anders kommentiert, um Leser zu bekommen.
Ich finde Stöckchen auch bescheuert, habe aber und das ist ein Zeichen dafür, das ich mich habe mitreißen lassen, auch ein Stöckchen als Beitrag veröffentlicht, weil ich an diesem Tag einfach viel zu tun hatte.
Und mindestens eine Leserin hat mich durchschaut und darauf hingewiesen ;).
(siehe letzter Kommentar des Beicht-Beitrages unter dem anonymen Namen Yvonne Erber )
Ich glaube ich wollte einfach ein wenig Rückmeldung, obwohl ich selbst weiß, wie bescheuert das war.
Eigentlich schreibe ich für mich und leider hat mich dieser Blog dazu gebracht , zumindest an einem Tag davon abzuweichen.
Und wegen dieser beiden Gründe überlege ich nun, diesen Webblog offline zu setzen.
Ich möchte jetzt keine virtuelle Unterschriftensammlung dagegen anzetteln *g* oder etwas in die Richtung starten.
Ich will mich damit nur erklären.
Ich werde mir heute mal wieder ein paar Gedanken darüber machen und ich denke schon, dass ich weiterschreiben werde, nur eben unter anderen Regeln für mich selbst, damit bestimmte Dinge nicht mehr aus dem Ruder laufen.
Also ihr Lieben, hier wieder ein hübsches Liedchen für die Ohren.
Und ein Dankeschön an die anonymine Mitleserin.
Wer auch immer Sie sind, Sie haben mir weitergeholfen!

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Mittwoch, 30. August 2006

Good and Bad

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In der ganzen Bloggosphäre geht die Beichtstimmung um, vielleicht sollten wir einen Kirchenblog gründen*g*?!
Ein paar Kirchengänger hätte ich da schon....das Kitteltier,den hier, den bösen Jungen und den noch böseren Jungen und die.
Da auch ich katholisch bin und bei meiner ersten und einzigen Beichte, im zarten Alter von 8 Jahren, lediglich den Diebstahl eines Groschens gebeichtet habe, will ich meiner Pflicht denn auch einmal nachkommen.

-Ich habe meinen Arzt und meine Eltern belogen. Ich habe ihnen erzählt, ich könne nicht mehr richtig sehen und beim Sehtest gelogen, um auch so eine schicke rosa Brille, wie klein Susi im Kindergarten (ja meine Karriere fing schon früh an...) zu bekommen.
Ich hatte Erfolg, bekam eine rosa Brille.

-Ich kann mich nicht kurz fassen, sodass das hier wieder kaum einer lesen wird, was auch okay ist, denn so werden sie mich alle weiterhin für nett halten :).

-Ich habe in Italien kleine Eidechsen gefangen, weil ich sie als Haustiere halten wollte.
Sorry, Frau Echse...

-Ich benutze das Wort "rambazamba", sowie andere komische Wörter.

-Ich habe einmal bei hausarbeiten.de für "Inspiration" gesorgt, weil ich zu faul war, sprich einen Teil einfach übernommen.

-Ich habe mich immer im Kindergarten geprügelt, wenn ich nicht das machen durfte, was ich wollte. Dafür hat mir dann mal jemand einen Kiesel an den Kopf geworfen...

-Ich habe eine Nonne gefragt, warum sie einen Ehering trage, dass sei jawohl nicht erlaubt (ich war noch klein). Als sie mir sagte, sie sei mit Jesus verheiratet und das seien sie alle, schrie ich entsetzt "Sie können doch nicht alle mit demselben Mann verheiratet sein! -Mama, die haben alle den Jesus geheiratet!"
-Meiner Mutter war das etwas peinlich...der Nonne auch..

-Ich sollte eigentlich operiert werden, habe der Chirurgin aber vorgelogen, ich würde in Urlaub fahren und mich danach wieder melden, was ich nie tat.

-Wenn meine Eltern nicht da waren, habe ich oft meine Geschwister eingesperrt, weil ich bestimmen wollte, was im Fernsehen geschaut wird.

-Ich sage nie direkt was ich will. Das fing bereits früh an. Beispiel: Klein Kaweechelchen kommt ins Vorzelt (3 Jahre alt) "Mhhh riechts hier gut nach Keksen!" Dabei habe ich geschauspielert und so getan als würde ich in der Luft umherschnüffeln. Der Teller stand direkt vor mir *g*.

-Ich habe die Vergesslichkeit von Männern ausgenutzt und meinen Ex-Freund angelogen und ihm erzählt, er habe mir versprochen, mit zu einem Geburtstag einer Freundin zu gehen.
Dafür schäme ich mich besonders. Danach habe ich es versucht wieder gut zu machen, aber das schlechte Gewissen blieb.

-Ich bin vorwitzig und zu neugierig. Oft obszessiv.

-Ich rede andere in Grund und Boden, wenn ich in Rage komme...

-Ich habe als Kind gedacht, die Eierstöcke gingen vom Brustkorb bis zur Hüfte. Ein Stock in jeder Seite, also rechts und links und kleine Ei-chen, cs. 1cm groß hingen daran.
Ich hatte dann immer Angst davor, in die Seite geboxt zu werden, oder darauf zu fallen beim Sport, weil ich dachte, die gingen dann auch kaputt....

-Weil ich es nicht ertragen konnte, dass mein Vater raucht, habe ich meinen Kinder-Puppen-Wagen mit Filtern und Tabak vollgestopft. Es waren mehrere Packungen und es gab mächtigen Ärger und Hausarrest, als meine Mutter es herausfand.

-Circa 15 Jahre später machte ich denselben Fehler und versteckte immer den Tabak meines Freundes, oder streute ihn in Blumentöpfe.
Als mich mein Gewissen eingeholt hatte, habe ich ihm Zigaretten gekauft und nie mehr darüber gemeckert.

-Ich habe den Staubsauger und den PC irgendwie kaputt gemacht. Habe aber behauptet, ich sei es nicht gewesen. Mittlerweile wissen meine Eltern dies aber.

-Ich habe meiner Familie erzählt, dass ich eine Ausbildung mache, die ich aber gar nicht mache. Lange Geschichte...

*räusper*

-Ich habe immer gepetzt, wenn meine Geschwister was kaputt gemacht haben, oder Streit angefangen hatten.

-Ich beiße. Habe einmal aus Absicht meinen Zahnarzt gebissen.

-Weil ich in der Schule gut war, war ich eine ganze Zeit lang ein ziemlich arrogantes blödes Miststück, was glücklicherweise lange zurückliegt und mir komischerweise nie jemand übel nahm.

-Ich habe während Situationen wie küssen, kuscheln oder sogar Sex mal Einkaufslisten gemacht (mental) oder Musik angemacht, oder an ganz was anderes gedacht. Irgendwie schweife ich oft ab.

-*hust* Ich habe schonmal vorgetäuscht. Also nicht richtig, aber irgendwie schon.
Ok auch schon zweimal...
Aber das versteht ihr Männer sowieso nie.

-Ich hatte einen Autounfall, den ich verheimlicht habe.

-Um jemanden kennenzulernen, habe ich mich unter verschiedenen Namen im Internet angemeldet und ihm geschrieben. Leider kam es nie zu einem Treffen, er war zu schlau *g*.

-Ich habe manchmal Kastrationsgelüste, wenn mich ein Kerl auf die Palme bringt (Ok etwas übertrieben, aber ich bekomme wirkliche Agressionen).

-In der Schule habe ich auch schon mal Spickzettel benutzt.

-Ich habe als Kind gerne Menschen angerufen, ins Telefon geschrien oder etwas verwirrtes gesagt und aufgelegt.

-Besonders schäme ich mich dafür, dass ich schonmal bei (ich glaube es war) neunlive angerufen habe...oje...da war ich auch etwas jünger..

-Ich habe mich mit einem Jungen nur getroffen, um an seinen Freund ranzukommen.

-Als mein Schwarm sich in eine Bekannte verliebte, habe ich ihr das gesagt, was er lauthals mehreren, über sie erzählt/gelästert hatte. Komischerweise kamen sie trotzdem zusammen. Komischweise, hat er es mir verziehen und findet mich trotzdem nett.

-Ich besuche meine Großmutter sehr selten im Altenheim, weil ich es dort ekelhaft finde.

-Ich bezahle keine GEZ.


Warum ich aber trotzdem nett bin:

-ich bin schüchtern und brav (abgesehen von meinen Sünden)
-ich bin extrem höflich und empathisch
-ich bin verwirrt, aber das ist lustig
-ich mache mich selbst zum Affen
-ich kann zuckersüß sein
-ich bin weiblich und so von Natur aus ein reizendes Wesen
-wenn man mein Vertrauen gewinnt, bin ich handzahm und nett
-ich habe gebeichtet also gilt das oben nicht mehr, laut Bibel bin ich nun wieder "sauber" *g*

Männliche Geburt

Ich habe mir eben überlegt, wie man einem Mann wohl Schmerzen einer Geburt beschreiben könnte.
Ich bin zwar selbst keine Mutter, aber ich kann es mir sehr genau vorstellen und dachte mir, dass es wohl sicherlich so schmerzvoll sein würde, wie wenn ein Mann ein Hühnerei durch die Harnröhre herauspressen müsste.
Kaweechelchen spinnt heute mal wieder herum...

Montag, 28. August 2006

Wolf im Kaweechelchen


Ich haste in die Unibibliothek, meinen Schirm unter den Arm geklemmt.
Eigentlich will ich ja nur schnell die Bücher loswerden, doch vor mir eine riesige Schlange.
Ich nutze die Zeit um mir die Menschen hier etwas näher anzusehen.
Ein junger Mann Mitte 20 kommt die Treppe hinunter und lächelt mich an.
Ich drehe mich schnell um.
Komisch, wie viele Menschen hier herumlaufen, die ich nicht kenne. Immer sieht man hier neue Leute.
Dann kommt plötzlich ein junger Herr von hinten. Mitte bis Ende 20.
Er hat schwarze Haare, trägt eine schwarze Anzughose und ein hellblaues Hemd.
Er sieht unglaublich gepflegt aus und steht nun genau hinter mir, leicht versetzt.
Ich drehe mich um und dann hastig wieder zurück.
Er lächelt, aber ich habe wegen dem schnellen Umdrehen nicht einmal sein Gesicht sehen können.
Ich wüsste ja zu gerne wie er aussieht, ich habe nur etwas verschwommen symmetrisches im Kopf, kein Bart und ein Lächeln. Mehr nicht. Aber auch eben nichts unsymmetrisches, hässliches.
Er geht einen großen Schritt nach links, schielt seitlich nach vorne.
Ich werde rot und umklammere meine Bücher wie ein kleines Schulmädchen, sehe verlegen nach rechts.
Er geht wieder zurück.
Langsam löst sich mein verspannter Nacken und meine Schultern sinken wieder.
Ich stehe souverän da, mit meinem Mantel und den lockigen Haaren und hohen Schuhen.
Er geht langsam nach rechts.
Ich werde blitzartig knallrot und umklammere meine Bücher, sehe nach links.
Ich hasse es, wenn ich mich beobachtet fühle und noch vielmehr hasse ich es dann so da zu stehen, wie ein verschüchtertes Mädchen.
Er wippelt hin und her und ich weiß nicht wohin ich noch gucken soll.
Um ihn besser sehen zu können demonstriere ich folgendes:
Als die Reihe aufrückt bleibe ich mit einem großen Abstand zu meinem Vordermann stehen.
Er versteht.
Die Reihe rückt auf, er geht ein kleines Stück nach vorne, bleibt dann stehen und ist nun circa einen Meter hinter mir.
Ich schweife mit meinem Blick an der Decke entlang weit nach rechts, sehe im Augenweinkel dass er mich beobachtet. Mist...ich kann ihn nicht anschauen, weil er mich beobachtet und ich dann noch mehr erröte.
Ich schweife nach links.
Wieder dasselbe.
Er lächelt, aber mehr sehe ich nicht.
Dann bin ich dran.
Während ich mit der Frau am Schalter über die Zuständigkeit von Beschwerden diskutiere, starrt sie mir auf die Brüste.
Ich hebe meinen Schal und gucke suchend nach einem Fleck, sehe sie fragend an.
Sie versteht und blickt verschreckt hoch in mein Gesicht.
Nach einigem Hin und Her will sie einen Betrag für die Bücher, den ich nicht dabei habe und EC-Karte nimmt sie nicht, schlägt mir aber vor mich zu sperren, bis ich das nächste Mal etwas ausleihe und dann bezahle.
Da ich sowieso nie wieder die Bibliothek dieser Stadt nutzen werde nehme ich dankend an und wünsche ihr einen schönen Feierabend und verabschiede mich von ihr, drehe mich schnell um und gehe mit ausweichendem Blick an IHM vorbei.
Beide sagen fast gleichzeitig "Tschüss" ( er eine Millisekunde nach ihr ), obwohl ich mich nur von ihr verabschiedet hatte, er stand ja hinter mir.
Ich erröte wieder und gehe weiter.
Sehe noch wie beide mir kurz nachsehen.
Mann, ich hätte mich umdrehen können. Ich hätte ich verdutzt anschauen oder irgendwas sagen sollen.
Dann hätte ich ihn zumindest gesehen.

In anderen Situationen bin ich manchmal unüberlegt und für kurze Zeit offensiv, was ich meistens sofort nach jeweiligem Moment bereue.
Ich werfe jemandem, in den ich verliebt bin beispielsweise plötzlich an den Kopf, dass er in seiner schwarzen Uniform scharf aussieht.
Eine Sekunde später merke ich was ich getan habe, erröte auf maximum, grinse verkrampft und ergreife die Flucht.
Ein Mann war dieses Jahr besonders gemein und sprach mich darauf an.
-"Kaweechelchen, warum wirst du eigentlich immer so rot, wenn ich mit dir spreche und guckst dann verlegen weg?"
-"Ich bin halt so...stammel..stammel..."
So ein Idiot. Er grinste schelmisch und steckte mir einen Zettel mit seiner Adresse zu.
"Falls du Lust hast mal was zu machen."
Ich kam mir total bescheuert vor, aber das fand er wohl toll.
Ich würde ja gerne solche Situationen souverän meistern und cool bleiben, aber ich werde dann immer zum kleinen Mädchen.
Ich fühle mich dann wie ein kleines Fräulein, dass vor dem Nikolaus im Kindergarten steht und ein Lied vortragen soll.
Es ist schrecklich und peinlich!
Letzte Woche wurde ich nachts von zwei jungen Männern in der Stadt angesprochen, die nach einem Club suchten.
Ich habe die so nervös mit meinem Gestammel gemacht, dass sie mich abwechselnd "Sie" und "Du" nannten, woraufhin ich dies auch tat, was dann so peinlich ausartete, dass ich froh war, als ich die beiden los war.
Ich bin nicht auf den Mund gefallen und gewiss sehr impulsiv und direkt. Ich kann auch Vorträge souverän meistern und dergleichen.
Aber wenn es um solche Dinge geht, werde ich zum Mädchen.
Wenn es dann tatsächlich jemand schafft mich dazu zu bringen, diese Schüchternheit zu überwinden, bin ich dann wieder das komplette Gegenteil und stampfe mein Gegenüber mit dem was ich sage in den Boden, sodass alle erschrocken die Flucht ergreifen und meinen, ich sei zu dominant und sowas.
Ich darf mir dann anhören, man kaufe mit mir den Wolf im Schafspelz.
Man kauft ein und bekommt das genaue Gegenteil und ergreift erschrocken die Flucht.
Vielleicht werde ich doch lesbisch irgendwann, mit Männern ist das alles so schrecklich kompliziert.
So, ich mache mir jetzt einen Bratapfel mit meinem Apfelbräter aus dem Hause V&B. Sehr zu empfehlen!
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Sonntag, 27. August 2006

Mary Poppins Bag Part II

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Nahe der Rue des Abesses sitze ich und schreibe. Hier hat man seine Ruhe vor dem Alltagsstress und heute scheint die Sonne ein wenig, sodass es angenehm warm ist.
Ich sitze gegenüber eines hohen, aber alten Hauses mit Gedenktafel.
Es war einst das höchste Haus von Montmartre.
Hübsch ist es nicht, aber in der ersten Etage, links neben der Tür, ist ein niedliches Fenster eingelassen, durch das man in eine kleine Küche einsehen kann.Bestickte Gardinen säumen den Rand und wenn man hindurch blickt, erspäht man neben dem Gewürzregal einen runden Bilderrahmen und eine matt-weiße Lampe.
Die Küche ist in ein gelbes Licht getaucht und erscheint so heimisch, gemütlich und irgendwie urig.
Eine alte Dame nähert sich meiner Bank mit tippselnden Schritten.
Sie ist kleiner als ich, was schon erstaunlich ist und trägt vier Taschen, alle gefüllt und jede komplett anders als die anderen.
Eine ist lediglich ein großes Netz. Die zweite eine Art Reisetasche in babyblau. Die dritte ein Bastkorb und die vierte ein dunkelblauer Beutel.
Sie geht zur Tür, stellt alles ab und beginnt zu wühlen.
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Schüttelt den Kopf und geht Tasche nach Tasche ab.
Dann nimmt sie alle Beutel und setzt sich auf die Bank neben mir, direkt gegenüber dem Küchenfenster.
Aus Neugier entscheide ich sitzen zu bleiben und sie ein wenig zu beobachten.
In der folgenden halben Stunde spielt sich folgendes ab:
Sie stellt alle Taschen nebeneinander auf die Bank und entleert diese systematisch.
Unglaublich, was diese Frau so alles durch die Gegend trägt, denke ich und beobachte erstaunt.
Sie setzt sich kopfschüttelnd und verzweifelt schauend nieder und blickt immer wieder hoch zum Küchenfenster, dann sucht sie weiter.
Mein Blick schweift ab.
Gegenüber von mir entdecke Gras ich an dem Gatter vor dem Kellerfenster.
Es sieht so aus, als hätte jemand einen Schal aus Gras um die einzelnen Metallstangen gewickelt.
Wozu sowas nur gut ist?
Bild-103 (klick, Foto im Kasten)
So langsam könnte sie den Schlüssel wirklich mal finden, denke ich, warte aber weiter.
Die letzte Tasche.
Sie wühlt und wühlt und findet ihn nicht.
Nein, denke ich, jetzt durchsucht sie nochmal alles, ich will doch noch was erledigt bekommen heute und nicht nur hier rumsitzen....(allerdings bin ich zu neugierig, wie die Sache ausgeht und bleibe sitzen)
Immer wieder verzweifelte Blicke gen Fenster.
Ich würde ja zur Not da rein klettern, denke ich, aber mal abwarten..
Und da ist er!
In einer kleinen Seitentasche findet sie den Schlüssel, packt alles zusammen und tippselt hastig zur Tür.
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Mit einem leichten Metallgeräusch schnellt der Schlüssel in das Schloss links unten an der Tür.
Sie greift die vorher abgestellten Taschen und verschwindet.
Wenig später schließt sie das Küchenfenster.
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Mit einem Lächeln auf dem Gesicht stehe ich auf und gehe.
Es gibt also doch schlimmere Exemplare, was Taschen, Unordnung in Taschen und Dauer der Schlüsselsuche betrifft.
Schon komisch wir Frauen...

Freitag, 25. August 2006

Ja wenn Frauen mal so wären wie ihr Männer...

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Ab wann rechnet sich ein Eiscafé?

Google ist wirklich eine herrliche "Spaßmaschine" für mich geworden. Wenn ich Langeweile habe, was selten vorkommt, dann gebe ich irgendeinen Mist ein. Dabei stößt man dann auch auf die ein oder andere interessante Seite was mir schon häufiger einen Lacher beschert hat.
Zum Beispiel auf der Seite für Exhibitionisten (Ton dabei anschalten! - und nein ich bin keiner!).
Viel lustiger ist es jedoch, einmal ein Auge auf die Suchbegriffe zu werfen, durch die einige Verirrte auf meine Seite finden.
Seit meinem letzten Beitrag darüber ist wieder einiges in dieser Hinsicht passiert.
Beginnen wir doch einmal mit der weltbewegenden Frage,

ab wann sich nun bitte ein Eiscafé rechnet?!

Ich selbst bevorzuge ja Eisschokolade, aber die Preise besonders auch in Eisdielen sind ja ins gigantische gestiegen. Letztes Mal habe ich 4 Euro für eine normale Eisschokolade gezahlt. Da Eis lecker aber teuer ist, würde ich sagen, dass ein Eiscafé sich dann zahlt, wenn er dir gut tut und schmeckt.
Ich kompensiere beispielsweise schlechte Tage oder kleine bis große Krisen immer mit guten Essen. In diesem Falle lohnt sich ein gut schmeckender Eisbecher mit dieser tollen Sahne, die es nur so in Eisdielen gibt, ganz besonders.
Ein Eiscafé lohnt sich auch, wenn man somit den netten Italiener oder einen netten Angestellten im Café ständig bewundern und anhimmeln kann.
Meinst du jedoch, ab wann es sich lohnt ein Eiscafé zu betreiben, so ist das eine einfache Sache:Immer! Aber sei so nett und führe ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis ein!

Fahren wir fort mit:

Füße lecken

Nun, damit kann ich hier wirklich nicht dienen. Im Übrigen bin ich kein Fußfetichist. Aber du kannst ja an deinen Füßen lecken, das macht sicher nicht ganz so viel Spaß, aber immerhin. Vielleicht gibt es ja auch speziell für Menschen mit solchen Vorlieben, Spielzeug mit Fußgeruch aus Plastik?!
(Falls nicht, wäre das sicher eine lukrative Marktlücke..mhm...)
Vielleicht solltest du dich mit dem googler: an den füßen kitzeln zusammentun?!

Welcher Käse stinkt am meisten?

Puh, damit kann ich dir wirklich nicht weiterhelfen...Ist allerdings sicher interessant. Wenn man beispielsweise Gäste früh loswerden möchte, die Schwiegermutter oder die Freunde des Freundes, die die Wohnung immer verwüsten.
Du kannst dir aber auch einfach einen stinkenden Hund anschaffen oder bei einer Freundin sind viele besonders durch ihre 9 Vogelspinnen abgeschreckt (die Frauen nicht, aber die Männer!), Schlangen sollen auch ganz gut helfen um Ruhe vor anderen zu bekommen.
Zur Not erzählen, dass überall in der Küche Schaben und Maden zwischen Schimmelpilzen leben, dann vergeht der Appetit von alleine!

Liebe ihre dunklen Brustwarzen
Das solltest du besser "ihr" sagen und nicht google.....irgendwas läuft da wohl schief!

Thomas promny mercedes
Männer und Autos....Dich beschäftigt wohl das Auto von Thomas. Das erinnert mich an den Werbespot, den ich letztens im Kino sah.
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Aber was bedeutet "promny"?

Frauen begrabschen
Schwein! Irgendwann machen wir das genauso und greifen wildfremden Männern einfach in den Schritt...Unglaublich.

paris bistro de moulin amelie
Ach herje...das heißt "Les deux moulins"!!!Nicht aufgepasst?Und was sollte de moulin übersetzt auch heißen?Von Mühle?
Da ist dieser Suchbegriff unter dem ich auch gefunden wurde treffend:
"spruch perlen vor die säue"

fotos von cocos nüssen
Vielleicht sollten wir mit dir einmal einen Kurs zum Thema "Wie benutze ich google sinnvoll?" starten?! Gib doch bitte einfach nur unter Bilder das Wort Kokosnuss ein...so schwer kann das doch nicht sein!

wow cursor
Ja, wow!

schickt mir nacktbilder
Huch..nein das werde ich sicherlich nicht tun. Ich möchte auch bitte keine Nacktbilder von anderen Menschen geschickt bekommen! Danke!

kuttner nackbilder, käse füße zum lecken, nacktbilder
Sagen diese Suchbegriffe eigentlich etwas über meinen Blog aus? Ich hoffe doch nicht.....
Und Sarah Kuttner brabbelt schnell und ist manchmal witzig, aber nackt möchte ich die nicht sehen..

gefesselt pampers
Ich stelle mir gerade folgendes vor: ein schmieriger Kerl, behaart, verschwitzt, dickbäuchig mit gelben Zähnen und ungeschnittenen Nägeln, liegt in riesigen Pampers und mit diesen "1-Euro-Laden-Plüsch-Handschellen" geknebelt in einem Bett in einer Messi-Wohnung.
Danke liebe Statistik, eine schlaflose Nacht mehr.
Widerlich!

Dann gibt es auch einige arme Seelen( ersetzbar aber niemals besser, schüchtern und allein in urlaub?, die positiven seiten der einsamkeit genießen ) die nach
definition große liebe suchen...nun gut, ich kenne niemanden, der die Definition hierfür weiß und ich kann es nur umschreiben und nicht konkret in einem Satz auf den Punkt bringen. Es ist einfach ein Gefühl, das man aber definitiv bemerkt, wenn es da ist.

(Übrigens könnt ihr mir gerne eure Suchwörter unter der Adresse in der Sidebar zukommen lassen, Kaweechelchen freut sich immer über lustiges!)

Donnerstag, 24. August 2006

Kaweechelchen

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Läuft bei Regen und Kälte mit Sommerschühchen herum, nur damit alles zueinander passt.
Sie nimmt 10 Blasen in Kauf und läuft ihre Füße blutig, damit sie ihre Füße in Sommerschuhen bewundern kann.
Im Winter trägt sie dünne Mäntelchen, weil sie hübsch aussehen, friert sich aber beinahe zu Tode und fängt sich im winterlichen Quartal 3 Mandelentzündungen ein, was sie nicht weiter stört.
Kaweechelchen ist weiblich und verrückt.
Und es könnte sich dafür selbst schlagen.
Ab sofort wird Kaweechelchen sich den Temperaturen entsprechend bekleiden.
Es wird sich bequemes, wenn auch hässliches Schuhwerk zulegen und seine Gesundheit nicht weiter aufs Spiel setzen.
Dies ist ein wirrer Blog..ich weiß...aber wenn man friert kann man nicht klar denken...


Und hier für den medienjunkie !

Geh mal einen Tag in Stiefeln...meine Füße sind deformiert genug durch solche Dinger!

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Mittwoch, 23. August 2006

Ein seltsames Spiel....

193yh
-Kaweechelchen, würdest du heute mit mir ins Kino gehen?
-Ach ich weiß nicht...welcher Film denn?
-Haus am See oder Trennung mit Hindernissen.
-Sowas guckst du?
-Mensch, ja oder nein????Hab kein Bock dich überreden zu müssen.
-Ja is ok.
-Welcher Film?
-Mir egal, such du aus, dann kann ich dir wochenlang vorhalten, was für einen Mist du guckst und wie scheiße der Film war.
-Oh Mann, darauf hab ich echt kein Bock. Dann darf ich mich wieder anzicken lassen. Sag oder ich frag wen anders.
-Haus am See klingt weniger schlimm, also das bitte.
-Ich will aber das andere.
-Ja wie gesagt, ist mir egal.
-Also bist du jetzt auch für Trennung mit Hindernissen?
-Geschickt, geschickt, du manipulierst mich gerade, um keine Entscheidung treffen zu müssen. Nun denn, ich will natürlich unbedingt in diesen Film gehen. Wie viel Uhr?
-Halb 8. Und sei pünktlich.
-Mal schaun.- Nee is okay, wenn ichs nicht schaffe, rufe ich an.

Zwanzig Minuten und 19 Sekunden nach sieben hetze ich los, werfe mir den grauen Schal mit weißen Perlchen über, schlüpfe in meine schwarzen Ballerinas, klemme meinen Mantel unter den Arm. Merke, dass ich Proviant vergessen habe, hechte zurück und packe Kekse, Bonbons und Schokolade ein und überlege, ob ich nicht noch einen dunkelblauen Pulli überziehe falls es kalt wird.
Renne zur Tür und merke, das mein Schuh drückt, renne ins Bad und suche nach einem Pflaster. Finde nur Kompressen und Kinderpflaster. Die Kompresse für den Notfall. Das ist ein Notfall.
Merke, dass meine Haare noch zu einer Art Dutt auf meinem Kopf festgeknotet sind und öffne diesen...gut das ich das vor dem verlassen der Wohnung gemerkt habe.
Ich renne los und verpasse den Bus, komme eine viertel Stunde zu spät.
Denke mir, wie unhöflich ich bin und entschuldige mich.
Flirte mit dem Mann an der Popcornausgabe, weil er so süß lächelt. Dann fängt meine Begleitung einen kleinen Streit wegen eines Zettels an, für den ich zu wenig Dankbarkeit gezeigt habe (habe ich wirklich). Ich verdrehe die Augen und kontere.
Erschrocken fällt sein Gesicht und starrt nur noch auf meine Cola, sagt "Hier bitte" und dreht sich um.
Ich wünsche ihm einen schönen Abend und entschuldige mich an anderer Front, weil ich so harsch war.
Sie weiß, dass ich es wieder gut machen werde und wie es gemeint ist, sonst wäre sie jetzt nicht hier.
Ich bin überhöflich, aber momentan bin ich erstens versunken in meinen wirren Gedanken und zweitens sauer auf die ganze Welt.
Die Vorschau beginnt und die ersten Trailer laufen an. Ich liebe Vorschau und Werbung mit Witz und Charme.
Was ich allerdings hasse, sind dämliche unangebrachte und unqualifizierte Zwischenbemerkungen männlicher Seite, um die Begleitung zu beeindrucken.
Solch ein Exemplar sitzt zwei Sitze neben mir und schmatzt unüberhörbar laut Erdnüsse ummantelt mit irgendeiner würzigen Schale.
Sie selbst lacht über jeden seiner dämlichen Kommentare.
Sobald eine gutaussehende Frau auf der Leinwand erscheint, lässt er ein lautes "Oh - mein - Gott!" ertönen und macht einen abfälligen Kommentar, wie "Die Verdummung der Menschheit schreitet fort" ( Obwohl gerade eine Karrierefrau zu sehen war, die einen souveränen Auftritt absolvierte. ) Interessant, vielleicht war er gerade eingeschüchtert, oder wollte seiner Begleitung zeigen, dass er keinen Wert auf gutaussehende, intelligente Frauen legt und gutaussehend mit dumm gleichsetzt.
Sie riecht nach Pferden.
Es ist wirklich ekelhaft und war sicher nicht zum lachen!
Mit vorgehaltener Hand bitte ich meine Begleitung darum einen Platz weiterzurücken.
-*Wieso?*
-*Riechst du das nicht?*
-*Was?*
-*Hier stinkts!*
Eine Minute später...
-*Boah das ist echt ekelhaft, wer ist das?*
-*Die neben mir, vielleicht hat sie Angst davor, dass er den Abend daheim fortsetzen will, da hätte ich auch Sorgen.*
-(sie rümpft die Nase) *Was ist das denn???*
-*Ich tippe auf Pferdemist. Rücken wir weiter?*
-*Nein, das ist unhöflich*
-*Solch ein Gestank ist anstandslos, nicht wir, wenn wir uns dem entziehen.*
-*Psst...der Film fängt an, jetzt ist es eh zu spät.*

Wie gut, dass sich die Nase an Gerüche gewöhnt und diese nach einiger Zeit nicht mehr wahrnimmt....

Zum Film. Nicht sonderlich prickelnd, spannend, witzig. Ein paar gute Dialoge, ich bin nicht wirklich anspruchsvoll was Filme angeht, aber ich würde ihn mir eben nicht kaufen.
Ein Paar.
Er, der Mann, den jede Frau fürchtet: DAS KIND!
Er spielt Konsolenspiele und sieht Sport, ist selbst dick und unsportlich, aufdringlich und behaart.
Sie versucht wie alle Frauen, ihn zu ändern, beendet in einem Streit die Beziehung, in der Hoffnung, er würde sich ändern (Ha!) und lernen und da sie ja sowieso sein Leben ist, geht er ohne sie sowieso vor die Hunde, also wird sie ja auch gewinnen müssen.
Ist der Mann ein primitives Hündchen, das man gut dressieren muss und das man mit Strafen und austricksen für eigene Interessen umerzieht?
Durch Manipulation, versucht sie diesen Zustand zu beschleunigen. Als dieses Biest ihn dann soweit hat und er mit feuchten Augen vor ihr steht und ihr gesteht, dass er ein Mann ist, nichts versteht und klare Ansagen braucht,sie liebt und sich ändern will.
In diesem Moment, in dem ich eigentlich dachte "Ja super, gutes Ende!", entscheidet sie sich schnell um und sagt ihm, dass sie doch nicht mehr will.
Dämliche Pute denke ich und weine mit ihm.
Am Ende des Films bin ich nervlich am Ende.
Ich will ein schönes Ende und keines, an dem ein Paar in Freundschaft auseinander geht. Ich will ein Ende mit Kuss, wenn ich schon dafür ins Kino gehe.
Ich will Illusionen gemacht bekommen und keine weinenden Männer sehen müssen.
Kein Taschentuch zur Hand. Ich schniefe vor mich hin...

-*Kaweechelchen?Ist alles okay?*
-*So ein beschissener Film!*
-*(kichert leide) schniefst du gerade? Ich dachte du weinst nicht bei Filmen?*
-*Tue ich, schnief,auch sonst nicht, schnief. Weiß auch nicht was momentan los ist, schnief..*
Ich sträube mich dagegen, die Tatsache einzusehen, das man sich durch verschiedene Menschen "durchprobiert".
Ich hasse Trennungen in FIlmen und wenn ich mich für jemanden entscheide, möchte ich mich auch nicht wieder gegen diese Person entscheiden, ich bin mir sicher, wenn ich eine Freundschaft oder Beziehung eingehe, ich ändere nicht meine Meinung.
Ich schäme mich für diese weibliche Art, diese manipulative, verschlossene Art mit Menschen umzugehen.
Warum können Frauen (die meisten) nicht offen sagen was sie denken? Warum reden Männer offen über Sex und Frauen tun so, als ob es bestimmte Dinge gar nicht gäbe?
Und warum ist es selbstverständlich hintenrum zu agieren und zu manipulieren?
Ich bin ja weiblich, habe allerdings ein riesiges Problem damit.
Mit all diesen Punkten.
Will ich jemanden eifersüchtig machen müssen? Nein.
Will ich eifersüchtig gemacht werden? Nein.
Will ich jemanden erziehen? Ein Kind, aber doch nicht einen Mann.
Will ich mir Pläne ausdenken, um ihn zu verletzen, damit er sich minderwertig fühlt und zu mir zurückkommt? Jemand, der sowas macht, sollte das Wort Arschloch, auf die Stirn tätowiert bekommen. In rot, fett gedruckt und unterstrichen mit vielen schmerzhaften Stichen.
Möchte ich jemanden kontrollieren? Kontrolliert man etwa jemanden den man liebt?
Bescheuert, dieser Mist. Ich werde so aggressiv, dass ich während des Filmes vor mich hinknurre und heule.
Das beste sind ja solche Aussagen wie:
"Och, der sieht ja nett aus. Und seinen Kleidungsstil kann man später immernoch ändern und das Rauchen kann man ihm sicher abgewöhnen!"
oder
"Erzähl ihm doch einfach, du hättest jemanden kennengelernt und dann wird er sich schon mehr Mühe geben."
Das Ende des Ganzen hat mir dann den Rest gegeben.
Sie treffen sich nach einiger Zeit wieder und plaudern munter miteinander und bleiben Freunde.
Nein...ich will auch nicht mit jemandem befreundet sein, wenn ich mal mit diesem Menschen mein Seelenleben geteilt habe und ihm näher war als irgendeiner Freundin.
Soll ich dann etwa einen Schalter umlegen und die nette Freundin sein und die Nähe ignorieren, die mal war?
Ich will aber auch nicht kompletten Kontaktabbruch, wo wir bei dem Problem wären, dass eine Trennung nie so verlaufen wird, dass ich glücklich aus der "Sache" herausgehe.
Draußen ist es dunkel.
Ich rege mich weiter über das auf, was der Film dann doch gezeigt hat.
Männer gehen scheiße mit Frauen um und Frauen manipulieren Männer.
In den meisten Fällen zumindest.
Er ändert sich ja am Ende zu einem richtig reizenden Menschen...
Ich bin anscheinend unnormal und sollte dem nachgehen, was mir in meiner Erziehung und in Freundschaften latend untergejubelt wurde und in solchen Filmen als Lacher gelten soll.
Ich finde das eher zum weinen, aber sollte mich mal langsam damit abfinden.

(Kleiner Hinweis: ich selbst habe auch mal manipuliert und mich jahrelang dafür geschämt. Ich wollte einen geliebten Menschen davon abhalten, etwas zu tun, was ihm selbst nicht gut tut und habe dessen Zigaretten versteckt. Als ich klein war, habe ich das auch bei meinem Vater gemacht, bis er meinen Puppenwagen voller Filter entdeckte und ich Hausarrest bekam...Es war dumm, aber es fällt mir schwer solch eine Form von auto-agressivem Verhalten mit anzusehen. Ich glaube aber, dass ich mich nach meiner Entschuldigung angemessen revangiert habe.Dummerweise schleichen sich solche Gedanken, Gedanken über Manipulationen wie bspw. einen Anruf herauszögern um ihn zappeln zu lassen etc. immer wieder bei mir ein und ich ärgere mich darüber...Die Liebe ist wirklich ein sehr seltsames Spiel..)

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Sonntag, 20. August 2006

Spezielle Anatomie

gh2279
Eine halbe Hühnerleiche knusprig braun.
Würzig duftend und herrlich dampfend.
Ein Schnitt und der Thorax ist freigelegt. Knorpelverbindungen deutlich erkennbar, alle Muskelansätze.
Ein leichter Schnitt und der große Brustmuskel ist vom Rest entfernt, in kleine Teile zerschnitten und dazu die knusprige Haut.
Schnell ist nur noch das Gerippe übrig.
Wir kommen zum Bein.
Lateral ein schöner großer Muskel, der in den proximalen Bereich einstrahlt.
Tief gebeugt verfolgen die Blicke den Muskelverlauf bis zum Ursprung.
Gelenkkapsel mit einstrahlender Sehne. Und da, die Knorpelverbindungen, eine syndesmotische Interossaverbindung.
Prächtige Rollhügel und Höcker. Da! Ein Muskelansatz an der Margo xy und dort, ein enden zweier Lippen an zwei Epicondylen.
Faszinierend.
Da!
Ein dreiköpfiger Muskel!
Ein Schnitt und das Gelenk ist freigelegt, noch ein Schnitt und die Sehne ist abgetrennt.
Sauberer Schnitt, perfekt.
Wie diese Sehne ohne brechenden Übergang am Muskel ansetzt und dieser in drei Köpfen endet.
Wo genau ist wohl der Muskelansatz?
Das Messer gleitet vorsichtig unter den lateralen Muskelkopf auf dexter.
Hebt und und legt einen Blick auf Faserverläufe frei.
Quer gestreifte Muskulatur.

Langsames Aufrichten, kurze prüfende Blicke umher.
Was war das?
Bisher war ein Huhn immer etwas, was nicht all zu viel Verdrängung benötigte, um es dem Magen zuzuführen.
Ein einziger Klumpen Fleisch.
Nun erkenne ich alles, einzelne Muskeln, ihre Bedeutung, ihre Zusammenarbeit.
Vor mir ein obduziertes halbes Huhn, das Bein in Einzelteile zerlegt, der Rest Knochen und Anhängsel.
Ich gehe und finde pervers was ich gedankenversunken da eben getan habe.
Zwei Tage später versuche ich ein Hühnchen zu essen.
"Nicht dran denken, was es ist. Nicht hingucken. Nicht nachdenken."
Es klappt nicht.
Mir wird übelst übel.
Ich verlasse das Restaurant und zittere.
Auf Fleisch verzichte ich ohne Mühe, ich wollte mich nur daran "gewöhnen" welches zu essen.
Ein dummer Gedanke flüsterte mir immerzu ins Ohr:
"Wie willst du in der Anatomie und in der Pathologie dieses Jahr stehen, wenn du dich schon vor Fleisch ekelst???"
gh2159
In unserer Küche wurden in Kindheitstagen halbe blutige Rinder zerlegt und von Knochen getrennt.
Mein Nervus Vagus reagierte daraufhin nach Einnahme von Fleisch mit sofortigem Würgereflex und stundenlanger Übelkeit.
Was eintrat war völlige Verweigerung.
Meine Familie zeigte keinerlei Verständnis und so kam es zu reinem Beilagenessen oder keinem Essen.
Ich blieb dabei, ich konnte es auch nicht.
Huhn schmeckt, Roastbeef und Cordon Bleu und Würstchen und Aufschnitt.
All diese Herrlichkeiten, die einem keine Probleme bereiten, solange man ignoriert, was man gerade isst.
Manchmal geht es, manchmal nicht.
Eine Fleischabteilung im Supermarkt ist für mich ein Leichenschauhaus.
Ich kann das eingeschweißte Blut nicht riechen, nicht sehen.
Zunge, Rippchen, Fett und Magen, ganze Schnauzen.
Ich kann Fleisch zubereiten und es macht mir nichts aus, wenn jemand in meinem Bei-Sein solches isst und auch nicht, wenn ich nach einem solchen Imbiss geküsst werde.
Manchmal habe auch ich perverse Gelüste und denke nur kurz an das Tier, das da vor mir auf dem Teller liegt.
Einmal hatte ich morgens um 10 Uhr Lust auf Mettwurstbrötchen mit Zwiebeln.
Damit habe ich mich in eine Politologievorlesung gesetzt und bekam harsche Kritik meiner Nachbarn und Vor - / Hintersitzer.
Einmal kam ich morgens um 5 Uhr von der Arbeit und kochte noch schnell Spaghetti Bolognese.
Es ist pervers und so etwas passiert nur selten und nur, wenn ich riesigen Hunger verspüre.
Sonst purer Ekel.
Ich bin ja gespannt, wie das Ganze nächstes Jahr ausschaut, ob ich dann je wieder Fleisch essen werde, ohne an Anatomie zu denken.
Oder aber ich werde von meinem Ekel befreit?
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( Lied: singe ich seit Stunden, Bilder: von einem meiner Lieblingskünstler)
Quelle: Helnwein

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