Samstag, 12. August 2006

Abschweifen

die_fabelhafte_welt_der_a_5
Der Zug tuckert vor sich hin. Es ist schon dunkel draußen.
Schräg gegenüber sitzt eine junge Frau die mich beobachtet, sie sieht mir verblüffend ähnlich, ich glaube wir sind beide darüber erschrocken.
Es ist irgendwie bizarr.
Irgendwo hinter mir eine Frau mit ihren drei Kindern.
Sie hat Locken und knallig roten Lippenstift trägt sie.
A-Mama, es regnet.
B-Hab Angst Mama.
Wenn der Blitz den Zug trifft, geht dann alles kaputt?
Mama- Nein, da passiert nichts.
C- Und wenn ein ganz großer Donner kommt und es ganz laut bummt? Was passiert dann?
Mama-Dann bummt es, mehr nicht.
B-Ich hab Angst.
C-Soll ich bei dich sein?
B- Nein, will bei Mama.
A-Hab auch Angst.
C-Wer hat mich lieb?
B-Ich.
A-Ich nicht.Pscht, leise sein!
B-Mir ist kalt.
A-Mir auch.
C-Mir auch
A-Mir nicht.
C-Du musst doch wissen ob dir kalt ist.Ist dir kalt oder warm?
A-Weiß nicht.
B-Ich will jetzt nicht in den Kindergarten.
Mama-Wir fahren nicht in den Kindergarten, sondern nach Hause!
usw.
Sie sind wirklich süß die drei, so im Kindergartenalter.
Er lacht, wir beide lachen.
M-Die sind irgendwie süß oder?
F-hm...
Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter.
Mein linkes Bein liegt über seinem rechten .Er nimmt meine Hand.
M-Weißt du was wir gleich machen, wenn wir daheim sind?
F-Schlafen?
M-Wir drehen die Heizung auf und machen es uns gemütlich.Ich hab jetzt Lust auf Kartoffeln....
Ich koch welche und dann mach ich dir nen Tee und dann lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.Auspacken können wir ja morgen immer noch.
F-Ja klingt gut.Ich freu mich so auf mein eigenes Bett, das glaubst du gar nicht...
Er küsst mich leicht auf die Wange und streicht über meine Haare.^
Plötzlich ist mir kalt. Die Situation ist real, ich sitze im Zug.Und auch hinter mir höre ich noch die Kinder. Aber ich selbst sitze alleine.
Die Gefühle von eben sind dahin. Ich friere und werde alleine mein Gepäck schleppen.
Häufiger passiert mir sowas...
Das Gute daran ist, dass die Gefühle real sind.
Allerdings habe ich so etwas auch in Alptraum-Form.
Tag- und Nachtträume. Ich kann die guten beeinflussen. Ich stelle mir eine Situation vor und träume in Episoden. Quasi in Fortsetzungen.
Als Kind konnte ich das besonders gut.
Ich konnte fliegen und lebte nahe einem Wald in dem es kleine Sehen mit weißem Sand und weißen Fischen gab. Ich hatte Tagträume von einer kleinen Fee in meinem Zimmer.
Sie lebte in einer kleinen Niesche in einem Holzbalken und gab mir Ratschläge.
Ich konnte auch ohne Wecker schlafen und mich so konzentrieren dass ich aufgewacht bin, wann ich es sollte und wollte.
Den berühmt berüchtigten Klippentraum jedoch, den konnte ich nie beeinflussen.
Ich bin immer aufgewacht.
Wenn ich Tagträume hatte und habe, so bin ich immer wach und habe die Augen geöffnet. Meistens male ich dabei. Meine Mutter nannte mich immer die verträumte Künstlerin und tut es immernoch, wenn sie Besuch hat. Ich hasse es, denn sie sagt es abwertend, als sei es eine Eigenschaft, die Verpeiltheit und eine realitätsferne Grundeinstellung beinhaltet.
Einmal, als ich 4 Jahre alt war, habe ich eine riesige Wand in meinem Zimmer mit Din A 4-Blättern beklebt. Akurat eines neben dem anderen.Dann habe ich darauf ein riesiges Schloss gemalt.
Ich kletterte auf Schränke und meinen Tisch und Stühle.
Als es fertig war, war es so riesig, dass ich durch das Tor gepasst hätte.
Nachdem ich Beohner gemalt hatte trat meine Mutter schockiert ein.
10qm Papierverbrauch für sie.
Mein Schloss landete im Mülleimer.
Seit ein paar Tagen, habe ich wieder diese schrecklichen Alpträume. Zuerst in der Métro, dann immer öfter.
Ich habe diese Träume seit August 2003, seit IHM.
Wir waren abends bei mir und diese Situation widerholt sich ständig.
Plötzlich habe ich ihn dann vor mir, wie er mich bestimmt ansieht und zwei Worte sagt. Dann fahre ich zusammen, bekomme Gänsehaut und mir wird schlecht.
Wenn ich nachts von ihm träume, sind es längere Episoden, aber immer dieselben.
Ich dachte eigentlich, dass ich sie mittlerweile losgeworden bin.
2003 war es besonders akut. Ich wurde häufiger von Freunden darauf angesprochen, warum ich ständig erschrocken zusammenzucke und ich erinnere mich, dass eine Dozentin mich darauf ansprach.
Gute Träume habe ich nicht zwangsläufig von ein und demselben Thema.
Aber sie haben immer etwas zukünftiges, mögliches.
Ich stelle mir beispielsweise vor, wie es wäre in einem bestimmten Haus zu leben.
Oder aber, wie es wäre, wenn ich mit diesem Mann dort gegenüber zusammenwäre. Was würde er genau jetzt sagen?
Würde ihm auch auffallen, dass ein Schild mit meinem Namen an einem Haus in der Straße xy hängt?
Würde er auch über das Kleid der Frau am Bahnsteig lachen?
Und was würde er genau jetzt sagen?
Oder aber ich träume von Menschen, die einen anderen Bezug zu mir haben. Freunde, Kinder, Dozenten, Patienten, Ärzte.
Manchmal träume ich davon im Park auf einer Decke zu liegen. Die Sonne scheint warm auf meinen Bauch auf dem ein kleines Baby liegt.
Ich liebe dieses Gefühl Bauch an Bauch zu liegen...
Eigentlich passt ein Kind nicht zu meinem Leben, aber manchmal träume ich davon, obwohl ich mir etwas anderes vorstelle für mich.
Es sind wirklich sehr viele unterschiedliche Dinge von denen ich träume oder nach denen ich mich dann sehne.

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