Kaweechelchen

Montag, 28. August 2006

Wolf im Kaweechelchen


Ich haste in die Unibibliothek, meinen Schirm unter den Arm geklemmt.
Eigentlich will ich ja nur schnell die Bücher loswerden, doch vor mir eine riesige Schlange.
Ich nutze die Zeit um mir die Menschen hier etwas näher anzusehen.
Ein junger Mann Mitte 20 kommt die Treppe hinunter und lächelt mich an.
Ich drehe mich schnell um.
Komisch, wie viele Menschen hier herumlaufen, die ich nicht kenne. Immer sieht man hier neue Leute.
Dann kommt plötzlich ein junger Herr von hinten. Mitte bis Ende 20.
Er hat schwarze Haare, trägt eine schwarze Anzughose und ein hellblaues Hemd.
Er sieht unglaublich gepflegt aus und steht nun genau hinter mir, leicht versetzt.
Ich drehe mich um und dann hastig wieder zurück.
Er lächelt, aber ich habe wegen dem schnellen Umdrehen nicht einmal sein Gesicht sehen können.
Ich wüsste ja zu gerne wie er aussieht, ich habe nur etwas verschwommen symmetrisches im Kopf, kein Bart und ein Lächeln. Mehr nicht. Aber auch eben nichts unsymmetrisches, hässliches.
Er geht einen großen Schritt nach links, schielt seitlich nach vorne.
Ich werde rot und umklammere meine Bücher wie ein kleines Schulmädchen, sehe verlegen nach rechts.
Er geht wieder zurück.
Langsam löst sich mein verspannter Nacken und meine Schultern sinken wieder.
Ich stehe souverän da, mit meinem Mantel und den lockigen Haaren und hohen Schuhen.
Er geht langsam nach rechts.
Ich werde blitzartig knallrot und umklammere meine Bücher, sehe nach links.
Ich hasse es, wenn ich mich beobachtet fühle und noch vielmehr hasse ich es dann so da zu stehen, wie ein verschüchtertes Mädchen.
Er wippelt hin und her und ich weiß nicht wohin ich noch gucken soll.
Um ihn besser sehen zu können demonstriere ich folgendes:
Als die Reihe aufrückt bleibe ich mit einem großen Abstand zu meinem Vordermann stehen.
Er versteht.
Die Reihe rückt auf, er geht ein kleines Stück nach vorne, bleibt dann stehen und ist nun circa einen Meter hinter mir.
Ich schweife mit meinem Blick an der Decke entlang weit nach rechts, sehe im Augenweinkel dass er mich beobachtet. Mist...ich kann ihn nicht anschauen, weil er mich beobachtet und ich dann noch mehr erröte.
Ich schweife nach links.
Wieder dasselbe.
Er lächelt, aber mehr sehe ich nicht.
Dann bin ich dran.
Während ich mit der Frau am Schalter über die Zuständigkeit von Beschwerden diskutiere, starrt sie mir auf die Brüste.
Ich hebe meinen Schal und gucke suchend nach einem Fleck, sehe sie fragend an.
Sie versteht und blickt verschreckt hoch in mein Gesicht.
Nach einigem Hin und Her will sie einen Betrag für die Bücher, den ich nicht dabei habe und EC-Karte nimmt sie nicht, schlägt mir aber vor mich zu sperren, bis ich das nächste Mal etwas ausleihe und dann bezahle.
Da ich sowieso nie wieder die Bibliothek dieser Stadt nutzen werde nehme ich dankend an und wünsche ihr einen schönen Feierabend und verabschiede mich von ihr, drehe mich schnell um und gehe mit ausweichendem Blick an IHM vorbei.
Beide sagen fast gleichzeitig "Tschüss" ( er eine Millisekunde nach ihr ), obwohl ich mich nur von ihr verabschiedet hatte, er stand ja hinter mir.
Ich erröte wieder und gehe weiter.
Sehe noch wie beide mir kurz nachsehen.
Mann, ich hätte mich umdrehen können. Ich hätte ich verdutzt anschauen oder irgendwas sagen sollen.
Dann hätte ich ihn zumindest gesehen.

In anderen Situationen bin ich manchmal unüberlegt und für kurze Zeit offensiv, was ich meistens sofort nach jeweiligem Moment bereue.
Ich werfe jemandem, in den ich verliebt bin beispielsweise plötzlich an den Kopf, dass er in seiner schwarzen Uniform scharf aussieht.
Eine Sekunde später merke ich was ich getan habe, erröte auf maximum, grinse verkrampft und ergreife die Flucht.
Ein Mann war dieses Jahr besonders gemein und sprach mich darauf an.
-"Kaweechelchen, warum wirst du eigentlich immer so rot, wenn ich mit dir spreche und guckst dann verlegen weg?"
-"Ich bin halt so...stammel..stammel..."
So ein Idiot. Er grinste schelmisch und steckte mir einen Zettel mit seiner Adresse zu.
"Falls du Lust hast mal was zu machen."
Ich kam mir total bescheuert vor, aber das fand er wohl toll.
Ich würde ja gerne solche Situationen souverän meistern und cool bleiben, aber ich werde dann immer zum kleinen Mädchen.
Ich fühle mich dann wie ein kleines Fräulein, dass vor dem Nikolaus im Kindergarten steht und ein Lied vortragen soll.
Es ist schrecklich und peinlich!
Letzte Woche wurde ich nachts von zwei jungen Männern in der Stadt angesprochen, die nach einem Club suchten.
Ich habe die so nervös mit meinem Gestammel gemacht, dass sie mich abwechselnd "Sie" und "Du" nannten, woraufhin ich dies auch tat, was dann so peinlich ausartete, dass ich froh war, als ich die beiden los war.
Ich bin nicht auf den Mund gefallen und gewiss sehr impulsiv und direkt. Ich kann auch Vorträge souverän meistern und dergleichen.
Aber wenn es um solche Dinge geht, werde ich zum Mädchen.
Wenn es dann tatsächlich jemand schafft mich dazu zu bringen, diese Schüchternheit zu überwinden, bin ich dann wieder das komplette Gegenteil und stampfe mein Gegenüber mit dem was ich sage in den Boden, sodass alle erschrocken die Flucht ergreifen und meinen, ich sei zu dominant und sowas.
Ich darf mir dann anhören, man kaufe mit mir den Wolf im Schafspelz.
Man kauft ein und bekommt das genaue Gegenteil und ergreift erschrocken die Flucht.
Vielleicht werde ich doch lesbisch irgendwann, mit Männern ist das alles so schrecklich kompliziert.
So, ich mache mir jetzt einen Bratapfel mit meinem Apfelbräter aus dem Hause V&B. Sehr zu empfehlen!
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Donnerstag, 24. August 2006

Kaweechelchen

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Läuft bei Regen und Kälte mit Sommerschühchen herum, nur damit alles zueinander passt.
Sie nimmt 10 Blasen in Kauf und läuft ihre Füße blutig, damit sie ihre Füße in Sommerschuhen bewundern kann.
Im Winter trägt sie dünne Mäntelchen, weil sie hübsch aussehen, friert sich aber beinahe zu Tode und fängt sich im winterlichen Quartal 3 Mandelentzündungen ein, was sie nicht weiter stört.
Kaweechelchen ist weiblich und verrückt.
Und es könnte sich dafür selbst schlagen.
Ab sofort wird Kaweechelchen sich den Temperaturen entsprechend bekleiden.
Es wird sich bequemes, wenn auch hässliches Schuhwerk zulegen und seine Gesundheit nicht weiter aufs Spiel setzen.
Dies ist ein wirrer Blog..ich weiß...aber wenn man friert kann man nicht klar denken...


Und hier für den medienjunkie !

Geh mal einen Tag in Stiefeln...meine Füße sind deformiert genug durch solche Dinger!

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